Die Wehenschau (KW 14/2022)

Die Saison nähert sich unaufhaltsam ihrem Ende, was man auch daran erkennt, dass der DFB endlich die genauen Termine für die restlichen Spiele festgelegt hat. Der SV Wehen Wiesbaden darf sein vorletztes Heimspiel gegen Kaiserslautern am Freitagabend austragen. Flutlicht und ein gut gefülltes Stadion, das dürfte nochmal ein Highlight in einer ansonsten eher grauen Saison werden. Die restlichen Spiele bestreitet der SVWW samstags.

Kaiserslautern ist aber nicht der einzige Aufstiegskandidat, der noch in der Brita-Arena vorbeischaut. Auch der nächste Gegner Eintracht Braunschweig ist als aktuell Tabellendritter noch gut im Rennen. Im letzten Heimspiel gegen Waldhof Mannheim könnte es theoretisch auch noch für eine der beiden Mannschaften um den Aufstieg gehen, wahrscheinlicher ist aber ein kleines Finale um Platz 4 und damit um den Einzug in den DFB-Pokal.

Aber kümmern wir uns erst mal um den aktuellen Spieltag. Zum ersten Mal seit längerer Zeit hat der SVWW die Gelegenheit, mit einem Sieg auch in der Tabelle wieder etwas voranzukommen. Wird gegen Braunschweig, die nur eins ihrer letzten zehn Spiele verloren haben, natürlich nicht einfach, aber für Überraschungen – positive wie negative – ist der SVWW ja immer zu haben.


Was, wann, wo: 3. Liga, 33. Spieltag, Samstag, 9. April, 14:00 Uhr, zuhause gegen Eintracht Braunschweig

Der Gegner: Der Absteiger der letzten Saison ist auf einem guten Weg, direkt wieder in die 2. Bundesliga zurückzukehren, wobei nach aktuellem Stand noch die Relegation nötig wäre. Die Mannschaft von Trainer Michael Schiele ist die beste Auswärtsmannschaft und stellt mit insgesamt 55 Toren die zweitbeste Offensive der Liga (nach Magdeburg). Erfolgreichster Torschütze ist Lion Lauberbach mit 10 Treffern, aber bei 16 verschiedenen Torschützen (davon die Hälfte mit drei oder mehr Toren) muss man wohl auf die ganze Mannschaft aufpassen.

Das Spiel in der Hinrunde: Ein überraschender 2:1-Auswärtssieg im ersten Spiel nach Rüdiger Rehm.

Der Direktvergleich sieht den SVWW knapp vorn, von sieben Partien gewann Wehen drei und verlor zwei.

Personelles: Mrowca muss noch ein letztes Mal rotgesperrt zuschauen, ebenso Carstens nach seiner fünften gelben Karte. Nilsson ist nach seiner Hüftprellung noch keine Option, Kempe auch nicht, dafür könnte Rieble zurückkehren. Nachdem Sliskovic letzte Woche zur Pause raus musste und Iredale mit einem Tor auf sich aufmerksam machen konnte, könnte der Australier sogar von Anfang an spielen.

Aufstellungstipp: Stritzel – Fechner, Mockenhaupt, Gürleyen, Rieble – Jacobsen, Kurt – Goppel, Wurtz, Brumme – Iredale

Nach dem Spiel wird der SVWW auf Platz 5 bis 9 stehen.


Nachwuchs: Der sich schon lange abzeichnende Abstieg der U17 aus der B-Junioren-Bundesliga steht nach einer 0:4-Niederlage in Fürth nun auch rechnerisch fest. Dadurch, dass die U17 in der nächsten Saison in der Hessenliga spielen wird, muss die bisher dort antretende U16 ebenfalls absteigen (in die Gruppenliga). Die U19 hat die einfache Runde in der Hessenliga ungeschlagen beendet und muss nun zeigen, ob sie ihre bisherige Dominanz auch in der „Meisterrunde“ bestätigen und sich für die Aufstiegsspiele zur Bundesliga qualifizieren kann.

Ehemalige: Wer erinnert sich noch an Julian Wießmeier? Er kam 2013 als offensive Nachwuchshoffnung zum SVWW, konnte sich aber nicht durchsetzen und ging schon nach einem halben Jahr zurück nach Nürnberg. Seit fünf Jahren spielt er in Österreich beim SV Ried (mittlerweile als Rechtsverteidiger) und hat dort gerade seinen Vertrag verlängert.

Rüdi-Watch: Der FC Ingolstadt hat am vergangenen Wochenende zwar den Vorletzten Erzgebirge Aue besiegt und den Abstand zum Relegationsplatz auf zehn Punkte verringert, aber bei noch sechs ausstehenden Spielen müsste trotzdem ein mittleres Fußballwunder her. Am Freitagabend geht’s zu den speziellen Freunden nach Regensburg.

Linktipp: Im Eintracht-Braunschweig-Blog blaugelbe.reise durfte ich ein bisschen über mich und den SV Wehen Wiesbaden erzählen.

Veranstaltungstipp: Das Fanprojekt lädt am nächsten Mittwoch zu einer Infoveranstaltung unter dem Titel „Boycott Qatar 2022“ ein (13. April, 19:30 Uhr, Kreativfabrik, Murnaustraße, Eintritt frei). Wird bestimmt auch für Leute interessant, die dem Thema Qatar bisher aus dem Weg gegangen sind oder sich schon lange fragen, was daran überhaupt problematisch sein soll,