Die Wehenschau (KW 2/2023)

Die Mannschaft des SV Wehen Wiesbaden ist zu Wochenbeginn aus dem Trainingslager nach Hause zurückgekehrt. Zuvor gab es unter spanischer Sonne noch ein Testspiel gegen den Tabellenführer der 2. Bundesliga, Darmstadt 98, das 1:1 endete und bei dem der SVWW erneut eine gute Leistung zeigte. Erfreulich war auch, dass Florian Carstens sein Comeback gab. Um für einen Einsatz in der Liga bereit zu sein, wird er vermutlich noch ein paar Wochen brauchen, aber es ist auf jeden Fall gut, dass es auch in der Innenverteidigung in Kürze wieder Alternativen gibt.

Das Team scheint jedenfalls gut gerüstet für den weiteren Verlauf der Saison, die am Samstag mit dem vorletzten Hinrundenspieltag fortgesetzt wird. Sportlich ist die Begegnung mit der SV Elversberg ohnehin ein Spitzenspiel und vereinsseitig hat man alles dafür getan, um einen passenden Rahmen zu schaffen. Mit diversen Aktionen wurden viele Karten unters Volk gebracht und auch die Gäste reisen mit etwa 400 Fans an. Organisatorisch scheint man sich zu wappnen, zumindest werden zusätzliche Eingänge geöffnet. Hoffen wir mal, dass die Einlasskontrollen gut und vor allem zügig funktionieren und auch die Kioske ausreichend mit Personal und Ware bestückt sind – das war ja in der Vergangenheit auch schon anders. Gerade mit Hinblick auf die vielen Zuschauer, die erstmals oder bisher nur unregelmäßig ins Stadion kommen, sollte man den Stadionbesuch nicht durch vermeidbare Pannen à la „zur Halbzeit leider keine Bratwürste fertig“ beeinträchtigen. Noch wichtiger wäre natürlich ein ansprechendes Spiel, idealerweise mit einem Heimsieg, um vielleicht sogar eine kleine Aufstiegseuphorie zu entfachen – und tatsächlich den einen oder die andere, die durch einen 5-Euro-Sitzplatz (und den Umstand, dass die erste und zweite Bundesliga erst später starten) angelockt wurden, zu einem weiteren Besuch der Brita-Arena zu animieren.

Die aktuelle Tabellenposition ist dabei sicher hilfreich, auch wenn das natürlich sehr knapp zugeht und wir nicht übersehen sollten, dass der SVWW nach dem Spieltag durchaus auf Platz 6 zurückrutschen könnte. Aber jetzt freuen wir uns erstmal, dass die Liga wieder losgeht.


Was, wann, wo: 3. Liga, 18. Spieltag, Samstag, 14. Januar, 14:00 Uhr, zuhause gegen die SV Elversberg

Der Gegner: Die SV Elversberg ist sicherlich die größte Überraschung der bisherigen Saison. Als Aufsteiger mit deutlichem Vorsprung die Tabelle anzuführen, ist an sich schon sensationell, aber die Bilanz ist sogar historisch, denn noch nie hatte in der 3. Liga eine Mannschaft nach 17 Spielen mehr Punkte als die SVE (41). Angesichts der bisherigen Leistungen ist auch nicht unbedingt ein herber Absturz zu erwarten, sodass man die Saarländer mittlerweile als Top-Aufstiegskandidat sehen muss. Den erfolgreichen Kader hat im Wesentlichen Sportdirektor Nils-Ole Book zu verantworten, der bekanntlich sechs Jahre beim SVWW spielte. Erfolgreichster Torschütze ist mit Luca Schnellbacher (9 Treffer, Ligabestwert) ein weiterer Ex-Wehener. Tobias Mißner, in der Zweitligasaison beim SVWW, aber ohne Einsatz, spielt seit dem Sommer ebenfalls in Elversberg.

Die letzten Begegnungen: Abgesehen von einem Testspiel vor anderthalb Jahren stand man sich in der 3. Liga zuletzt 2013/14 gegenüber, beide Partien gingen 3:0 für die jeweilige Heimmannschaft aus (siehe hier bzw. hier).

Der Direktvergleich spricht, wenn man zu den beiden Drittligabegegnungen noch die 14 Spiele in der Regionalliga dazunimmt, deutlich für den SVWW: 12 Siege, 2 Unentschieden, 2 Niederlagen.

Personelles: Stritzel, Rieble und Bauer fehlen noch nach ihren Verletzungen, ansonsten sind aber wieder alle Mann an Bord. Die Startaufstellung dürfte ziemlich ähnlich zu der vom letzten Test gegen Darmstadt sein. Das hieße mit Lyska im Tor und mit Taffertshofer (der sich auch schon zuvor gegen Mannheim gut präsentierte) im Mittelfeld.

Aufstellungstipp: Lyska – Mockenhaupt, Reinthaler, Gürleyen – Goppel, Jacobsen, Taffertshofer, Ezeh – Wurtz – Hollerbach, Prtajin

Nach dem Spiel wird der SVWW auf Platz 2 bis 6 stehen.


Ehemalige: Niklas Schmidt vom SV Werder Bremen hat sich in aller Offenheit und Ausführlichkeit über mentale Probleme geäußert, die ihn seit einiger Zeit belasten – und plädiert für einen offeneren Umgang mit der Thematik.