Relegation, Hinspiel: SVWW – Arminia Bielefeld 4:0

Tore: Prtajin (6.), Wurtz (50.), Hollerbach (60.), Iredale (83.)

Das Spiel in maximal fünf Worten: Was für ein Feuerwerk.

Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Die einzige Änderung gegenüber dem letzten Spiel gegen Halle war, dass Ezeh wieder in der Startelf stand (für Rieble). Das war auch sehr gut so, denn nach fünf Minuten hatte Ezeh auf der linken Seite viel Platz und fand mit seiner Flanke Prtajin, der ebenfalls einigermaßen unbedrängt war und zur frühen Führung einköpfte. Den Gästen, die in den ersten Minuten schwungvoll begonnen und auch einen Abschluss hatten, waren sichtlich geschockt und brauchten einige Zeit, um sich wieder zu sammeln. Nach zwanzig Minuten war Ezeh wieder frei durch und versuchte es alleine vor dem Torwart selbst, blieb aber an Fraisl hängen. Weitere nennenswerte Chancen blieben bis zur Pause auf beiden Seiten aus. Bielefeld hatte zwar mehr Ballbesitz, kam aber nicht durch die aufmerksame Wehener Defensive. Die zweite Halbzeit begann ähnlich grandios wie die erste, nämlich mit einem Tor für den SVWW. Ezehs direkten Freistoß konnte Fraisl noch gerade so abwehren, aber Wurtz war zur Stelle und drückte den Abpraller zum 2:0 ins Netz. Zehn Minuten später wurde Hollerbach steil geschickt, der seine Geschwindigkeit nutzte und auch aus relativ ungünstigem Winkel präzise abschloss und auf 3:0 stellte. Aus dem Gästeblock flogen dann die ersten Feuerwerkskörper auf den Rasen und es gab schon einen Vorgeschmack auf das, was noch folgen sollte. Die Arminen hatten dann einige Chancen auf das 1:3, verfehlten das Tor aber jeweils knapp, genauso wie auf der anderen Seite Prtajin, dessen abgefälschter Schuss an den Pfosten klatschte. In der 83. Minute fing Stritzel eine Flanke ab und fand mit einem langen Abwurf den eingewechselten Iredale, der aufs Tor stürmte, einen heranrauschenden Verteidiger sowie den Torwart aussteigen ließ und zum unfassbaren 4:0 vollendete. Aus dem Gästeblock flogen nun soviel Raketen, Böller etc. aufs Spielfeld, dass der Schiedsrichter die Partie unterbrach und die Mannschaften in die Kabinen schickte. Es dauerte zwanzig Minuten, bis sich die Lage soweit beruhigt hatte, dass die Partie fortgesetzt und irgendwie zu Ende gespielt werden konnte. Leider dominierte dieser Beinahe-Spielabbruch in der Folge die Berichterstattung, sodass das überragende Spiel des SVWW und die sehr gute Ausgangslage fürs Rückspiel etwas in den Hintergrund gedrängt wurden.

Liebling des Spiels: Auf Seiten des SVWW könnte man jeden einzelnen aufzählen, aber ich möchte hier den Bielefelder Kapitän und Vereinslegende Fabian Klos herausheben, der die aufgebrachten Arminia-Fans wenigstens so halbwegs besänftigen konnte und im anschließenden Interview seine Betroffenheit nicht versteckte.

Szene des Spiels: Tja, was soll man da wählen? Vier großartige Tore, ein paar kompromisslose Rettungstaten, die ganze unschöne Pyro-Aktion, das Spiel hatte soviel. Für mich persönlich war es so eine Art Zen-Moment vor dem Spiel, vom dem ich in der nächsten Podcast-Folge erzählen werde.

Vor dem Spiel: Ultranervös.

Nach dem Spiel: Ultraeuphorisch.

Das fiel auf:
+ Alle Wehener Spieler ausnahmslos mit einer Top-Leistung. Hinten fehlerlos, vorne effizient – das beste Saisonspiel im besten Moment.
+/- Zur Wahrheit gehört natürlich auch, dass Arminia Bielefeld ganz offensichtlich Probleme hat – aber auch das muss man als Gegner ja erstmal nutzen können.

Das schreiben die anderen: WK, kicker, hessenschau

Zum Nachschauen: Sportschau (Zusammenfassung), ran (Spiel in voller Länge)

Zuschauer: 11.008 (ausverkauft), davon etwa 2.000 Gästefans.

Serien und Rekorde: Der höchste Sieg in allen bisherigen Relegationsspielen zwischen Zweit- und Drittligisten. Dass vier verschiedene Angreifer in einem Spiel für den SVWW treffen, hat ebenfalls Seltenheitswert.

Nächstes Spiel: Das Rückspiel findet am Dienstag (20:45 Uhr) in Bielefeld statt.