2. Bundesliga, 12. Spieltag: Fortuna Düsseldorf – SVWW 1:3
Tore: 0:1 Lee (10.), 0:2 Catic (26.), 0:3 Iredale (42.), 1:3 Engelhardt (79.)
Das Spiel in einem Worten: Bämm!
Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Nach zuvor zwei Siegen hatte Trainer Kauczinski keinen Grund, seine erfolgreiche Startelf zu verändern und begann zum dritten Mal in Folge mit derselben Aufstellung. Nach einer ersten Chance für die Gastgeber kam Wehen gut in die Partie und ging in der 10. Minute nach einem tollen Angriff durch Lee in Führung (s. u.). Dass das kein Zufallsprodukt war, merkte man schnell, denn der SVWW wirbelte weiter. Goppel verpasste mit einem Lupfer noch das 2:0, dass dann aber Catic erzielte, als er mit einem Sprint durchbrach und den Ball ins lange Eck schob. Fortuna war offensichtlich etwas geschockt und es wurde nicht besser, als es kurz vor der Halbzeitpause nach einem Foul an Heußer Elfmeter für Wehen gab. Ohne die etatmäßigen Elferschützen Prtajin und Froese auf dem Feld war für einen Moment unklar, wer ausführen sollte, und man einigte sich auf Iredale. Dessen Versuch landete am Pfosten, aber da Düsseldorfs de Wijs, der den Ball dann wegschlug, zu früh in den Strafraum gelaufen war, wurde der Strafstoß nach Ansicht der Bilder wiederholt. Diesmal traf Iredale und es ging mit einer 3:0-Führung in die Pause. Natürlich wusste jeder, dass Fortuna erst im letzten Heimspiel einen 0:3-Rückstand noch zum Sieg gedreht hatte und der eine oder andere Wehener Fan erinnerte sich auch noch an die Spiele in Bochum 2019 oder in Saarbrücken 2021. Doch wirklich unken wollte niemand, war der SVWW doch in der ersten Halbzeit einfach richtig stark gewesen und defensiv ist man bekanntlich auch äußerst stabil. Tatsächlich machte Düsseldorf nach der Pause ordentlich Druck, aber die meisten Versuche wurden schlicht abgeblockt, sodass es nur selten richtig gefährlich wurde. In der 79. Minute fiel dann doch noch das 1:3, aber danach ließ man nicht mehr viel anbrennen und brachte recht souverän einen unerwarteten, aber absolut verdienten Auswärtssieg ins Ziel.
Lieblinge des Spiels: Zum einen Thijmen Goppel, der auf seiner rechten Seite eine ganz starke Partie ablieferte, zum anderen John Iredale, der an allen drei Toren beteiligt war: mit dem vorletzten Pass beim 1:0, einem Kopfball in den Lauf von Catic beim 2:0 und schließlich als Torschütze vom Elfmeterpunkt.
Szene des Spiels: 10. Minute, Iredale bedient mit einem Steilpass den durchstartenden Goppel, dessen Querpass Lee im Tor unterbringt. Eine Superkombination in höchstem Tempo und direkt die erste Torchance genutzt, womit schon früh im Spiel ein echter Wirkungstreffer gelang.
Vor dem Spiel: Beste Laune, aber sportlich keine besonderen Erwartungen. Hätte man uns vorher einen Punkt angeboten, hätten wohl die meisten sofort eingewilligt.
Nach dem Spiel: Nach einem richtig starken Spiel des SVWW und mit drei fetten Bonuspunkten im Gepäck natürlich ziemlich euphorisiert.
Das fiel auf:
+ Klar steckte Fortuna noch das Pokalspiel unter der Woche in den Knochen und dass Stürmer Vermeij nach einem Zusammenprall schon nach wenigen gespielten Minuten ausgewechselt werden musste, half den Gastgebern sicherlich auch nicht, aber dass der SVWW vor allem in der ersten Halbzeit so stark auftreten würde, war dennoch nicht zu erwarten.
+ Viele Spieler sind ja schon seit Saisonbeginn in guter Form, andere kommen nach und nach immer besser in Schwung: Goppel mit seiner besten Saisonleistung, Catic hat sich auf der linken Seite festgespielt und mit seinem ersten Tor belohnt, und Iredale hat sich als erster Prtajin-Vertreter etabliert.
+/- Bitter für diejenigen, denen momentan nur eine Reservistenrolle bleibt (beispielsweise Kapitän Sascha Mockenhaupt), aber da hat sich gerade eine starke erste Elf zusammengefunden, deren Zusammenspiel immer besser wird.
Das schreiben die anderen: WK, kicker, hessenschau
Zum Nachschauen: Sportschau
Zuschauer: 27.715, davon etwa 200 bis 250 Gästefans.
Tabelle: Der SVWW verbessert sich mit nun 18 Punkten auf Platz 8, mitten in einer Gruppe von sechs Teams mit derselben Punktzahl. Der Abstand zum Abstiegsrelegationsplatz ist doppelt so groß wie zum Aufstiegsrelegationsplatz (sechs bzw. drei Punkte). Noch wichtiger: der Vorsprung auf Platz 17 beträgt bereits elf Punkte.
Serien und Rekorde: Erstmals in dieser Saison gelangen mehr als zwei Tore, dafür gewann man erstmals trotz eines Gegentreffers. Zehn Punkte aus den letzten vier Spielen, zuletzt dreimal hintereinander gewonnen: das letzte Mal, dass dem SVWW in der 2. Bundesliga eine solche Serie gelang, war im Februar 2008 – auch damals begann es mit einem 2:0-Sieg in Osnabrück.
Ansonsten: Sonderlob für das Düsseldorfer Stadionpersonal, das während des Spiels zwischendurch den Boden in den Toiletten und vor den Kiosken wischte.
Nächstes Spiel: Am kommenden Sonntag (13:30 Uhr) zuhause gegen den 1. FC Kaiserslautern.
Hi Gunnar,
ja das war mal ein Spiel! Bämm. Hat alle Erwartungen übertroffen. Sehr schön beschrieben von dir. Schöne Formulierung auch am Anfang „erfolgreiche Starelf“. Wahrscheinlich nicht gewollt aber sehr treffend 😉
Ich hoffe das Reinthaler Trikot hat einen Ehrenplatz gefunden.
Gruß Sebastian
Freudscher Vertipper… 😄