2. Bundesliga, 17. Spieltag: FC St. Pauli – SVWW 1:1

Tore: 1:0 Hartel (47.), 1:1 Iredale (84.)

Das Spiel in maximal fünf Worten: Vorgezogenes Weihnachtsgeschenk.

Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Die kleine Hoffnung auf eine rasche Genesung von Lee erfüllte sich nicht und so durfte Kade mal wieder spielen, erst zum zweiten Mal von Beginn an. Das war aber erstmal auch die einzige Überraschung, sowohl was die Startelf als auch das Spiel anging. Die Gastgeber dominierten von Anfang an das Geschehen, während der SVWW sein Heil in einer tiefen Verteidigung suchte. Zum Plan gehörte wahrscheinlich auch, dass man bei Ballgewinnen möglichst schnell den Weg nach vorne suchen sollte, aber dazu kam es fast gar nicht, da der Ball umgehend wieder beim Gegner war. Auf Seiten der Gäste gab es in der ersten Halbzeit vielleicht zwei Aktionen, die wohlwollend als Angriffe bezeichnet werden konnten, aber den einzigen Torabschluss vereitelte der gegnerische Torwart im Ansatz. Ganz anders der FC St. Pauli, der sich wie erwartet äußerst spielstark, mit guter Raumaufteilung und extrem wenig Fehlern präsentierte. Nur beim Abschluss haperte es, einige Versuche gingen knapp am Tor vorbei. In der zweiten Halbzeit dauerte es dann aber nicht lange, bis die Heimmannschaft in Führung ging. Nach einem Ballverlust im Mittelfeld war die Abwehr kurz entblößt, trotzdem konnte man Hartel fast noch stellen, aber bei dessen abgefälschtem Schuss war Stritzel dann doch machtlos. St. Pauli hatte dann zahlreiche Chancen auf das 2:0, aber Stritzel parierte ein ums andere Mal und hielt den SVWW somit irgendwie im Spiel. Als schon 80 Minuten vorbei waren, probierten es die Rotschwarzen auch mal nach vorne und der eingewechselte Iredale drosch den Ball an die Latte. Kurz darauf machte der Australier es aber besser und traf nach Zuspiel von Carstens tatsächlich zum unverhofften Ausgleich. Stritzel tat sein Übriges und so hieß es am Ende tatsächlich 1:1, was der Wehener Anhang natürlich wie einen Sieg feierte.

Liebling des Spiels: Florian Stritzel, der einmal mehr eine überragende Leistung zeigte. Und natürlich John Iredale, der nicht lange mit seinem Fehlversuch haderte, sondern es kurz danach besser machte.

Szene des Spiels: 84. Minute, Florian Carstens ist mit nach vorne gestürmt, kann mit etwas Glück den Ball behaupten und steckt dann auf Iredale durch. Statt wie kurz vorher mit Gewalt versucht dieser es nun mit Raffinesse und schnickt den Ball ins Netz.

Vor dem Spiel: Sportlich keinerlei Erwartungen, aber Vorfreude auf das Millerntor und einen vollen Gästeblock.

Nach dem Spiel: War ich auch wieder mit dem schlechten letzten Heimspiel versöhnt.

Das fiel auf:
+ Julius Kade, der in seinen wenigen Einsätzen zuvor noch nicht zeigen konnte, warum man ihn geholt hat, machte ein ordentliches Spiel und war an allen der wenigen Offensivaktionen der ersten Halbzeit beteiligt.
– Die Defensive, über weite Teile der bisherigen Saison das solide Fundament des eigenen Spiels, konnte häufig nur hinterherschauen. Der Qualitätsverlust durch das Fehlen von Mathisen ist etwas erschreckend.
+/- Carstens tat im Zentrum, was er konnte, und rettete auch mal kurz vor der Linie. Vor dem Gegentor turnte er aber irgendwo im Mittelfeld rum, verlor den Ball und kam nicht schnell genug zurück. Machte das dann mit seiner Vorlage zum Ausgleich wieder gut.

Das schreiben die anderen: WK, kicker, hessenschau, MillernTon

Zum Nachschauen: Sportschau

Zuschauer: 29.322, davon um die 1.000 Gästefans.

Tabelle: Der SVWW schließt das Jahr 2023 mit 22 Punkten auf Platz 11 ab. Der Vorsprung auf Platz 16 beträgt fünf und der auf Platz 17 acht Punkte.

Serien und Rekorde: Nur 29% Ballbesitz, genauso wenig wie im Spiel gegen den HSV. Immerhin konnte man (mit dem gleichen Ergebnis wie gegen den HSV) die vierte Niederlage in Folge vermeiden.

Nächstes Spiel: In der Liga geht es am 21. Januar in Magdeburg weiter. Vorher gibt es am 6. Januar auf dem Halberg ein Testspiel gegen Sandhausen sowie ein weiteres im Trainingslager in Spanien.