Die Wehenschau (KW 40/2024)

Vor einigen Jahren gab es die Kampagne „Kein Zwanni für nen Steher“, mit der Fans gegen immer weiter steigende Eintrittspreise für Fußballspiele protestierten und forderten, dass Fußball bezahlbar bleiben müsse. Zugegeben, das ist schon etwas länger her, seither gab es etwas Inflation und alles ist teurer geworden, aber dass mittlerweile selbst in der 3. Liga über 20 Euro für einen Stehplatz verlangt wird, ist schon heftig. Zum Glück ist das noch die Ausnahme, aber bei unserem Gastgeber am Samstag eben der Fall. Satte 22 Euro für einen Stehplatz und 45 Euro für einen Sitzplatz kassiert der TSV 1860 München. Das Stadion wird dennoch ausverkauft sein, obwohl aus Wehen und Wiesbaden wohl nur eine überschaubare Anzahl an Fans anreisen wird – der vom Verein geplante Fanbus wurde aufgrund zu weniger Anmeldungen abgesagt.


Und wo wir gerade schon bei Aufregerthemen sind: es gibt auch gute Nachrichten. Die seit vielen Jahren gängige Praxis der Polizei, teilweise grundlos die Personalien von Fußballfans aufzunehmen und ohne deren Wissen in der berüchtigten Datei „Gewalttäter Sport“ zu speichern, kann – hoffentlich – so nicht mehr fortgeführt werden, denn das Bundesverfassungsgericht hat wesentliche Rechtsgrundlagen für verfassungswidrig erklärt. Weitere Infos gibt es in der Pressemitteilung des Dachverbands der Fanhilfen.


Nächste Woche pausiert die Liga schon wieder wegen Länderspielen und wie üblich bestreitet der SV Wehen Wiesbaden dann ein Testspiel. Diesmal fährt man am Donnerstag zum Karlsruher SC (14 Uhr) und wird höchstwahrscheinlich Robin Heußer auf dem Platz treffen, der bei seinem neuen Club bisher nicht über Kurzeinsätze hinauskam. Lasse Günther hingegen ist beim KSC gesetzt und wird deshalb möglicherweise im Testspiel pausieren.

Bis nächste Woche sollten wir auch den ersten Gegner des SVWW im diesjährigen Hessenpokal kennen. Nachdem in der vergangenen Woche die 2. Runde abgeschlossen wurde, wird vermutlich am Wochenende oder Anfang kommender Woche das Achtelfinale ausgelost.


Martin Angha hat einen neuen Verein gefunden. Er wird künftig in der ersten rumänischen Liga für Otelul Galati auflaufen. Trainer ist dort der aus seiner aktiven Zeit in der Bundesliga bekannte Dorinel Munteanu.


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Was, wann, wo: 3. Liga, 9. Spieltag, Samstag, 5. Oktober, 14:00 Uhr, auswärts beim TSV 1860 München

Der Gegner: Nach einem missglückten Saisonstart mit drei Niederlagen am Stück haben sich die Münchner Löwen berappelt und zuletzt dreimal hintereinander gewonnen. Insgesamt hat die Mannschaft von Trainer Argirios Giannikis jetzt vier Siege und vier Niederlagen aufzuweisen und steht mit 12 Punkten auf Tabellenplatz 9, nur zwei Punkte hinter dem SVWW. Die bisher zehn erzielten Tore verteilen sich auf sieben verschiedene Schützen, noch kein Spieler hat mehr als zweimal getroffen. Ex-SVWWler Max Reinthaler ist momentan eher Ergänzungsspieler, aber beim 2:1-Sieg in Dortmund am vergangenen Spieltag durfte er mal wieder von Anfang an spielen.

Das letzte Spiel: Ein 2:0-Heimsieg in der vorletzten Saison durch ein seltenes Tor von Gino Fechner sowie einen fulminanten Schuss von Ivan Prtajin.

Der Direktvergleich: Von zwölf Begegnungen konnte der SVWW erst zwei gewinnen, viermal siegten die Sechziger, sechsmal gab es ein Unentschieden.

Personelles: Bis auf Amsif sind alle Spieler gesund. Franjic könnte vielleicht mal eine Pause gebrauchen, nachdem er etwas durchzuhängen schien und gegen Osnabrück schon zur Halbzeit ausgewechselt wurde. Warum probiert es Döring nicht mal mit einer Doppelspitze Kaya/Flotho? Das würde ich gerne sehen.

Aufstellungstipp: Stritzel – Mockenhaupt, Carstens, Luckeneder – Goppel, Kiomourtzoglou, Gözüsirin, Greilinger – Bätzner – Kaya, Flotho

Nach dem Spiel wird der SVWW auf Platz 1 bis 10 stehen.