Die Wehenschau (KW 32/2025)

Nach dem ersten Spieltag der neuen Drittligasaison ist der SV Wehen Wiesbaden Tabellenführer. Das sagt selbstverständlich überhaupt noch nichts aus, aber da das generell eher selten vorkommt, reiten wir gerne noch ein bisschen auf dem Thema herum. Das letzte Mal stand der SVWW nach dem 5. Spieltag der Saison 2021/22 auf Platz 1, davor in der Saison 2017/18 an den Spieltagen 2 und 3 – in den beiden Aufstiegssaisons war hingegen jeweils der 2. Platz das Maximum. Zum ersten und bisher einzigen Mal nach dem ersten Spieltag war man in der Saison 2012/13 Tabellenführer, in der man am Ende Platz 7 wurde. Was aus den anderen Spitzenreitern des jeweils ersten Spieltags wurde, hat dfb.de zusammengetragen. Spoiler: die Endplatzierungen sind bunt gemischt, von Auf- bis Abstieg ist alles dabei. Was natürlich nur bestätigt, was wir ohnehin alle wissen: die Tabelle nach dem ersten Spieltag bedeutet nicht viel.

Im Spiel gegen Ulm haben sich viele Zuschauende ziemlich gewundert, als die vierte Offizielle die Tafel mit der Nachspielzeit in die Höhe hielt: ganze elf Minuten wurden angezeigt, am Ende waren es sogar knapp zwölf. Es gab zwar eine längere Unterbrechung, als der Ulmer Kapitän Johannes Reichert behandelt wurde (seine Verletzung hat sich mittlerweile als Kreuzbandriss herausgestellt – wir wünschen gute Genesung!), aber mehr als sechs oder sieben Minuten hätten wohl die wenigsten erwartet. Das war aber keine eigenwillige Entscheidung des Schiedsrichters, sondern schlicht ein Befolgen der neuen DFB-Richtlinie. Ab sofort werden Spielunterbrechungen wegen Behandlungen, Toren, Auswechslungen genauer als bisher aufaddiert, um die Nettospielzeit zu erhöhen. Meine persönliche Meinung dazu: dann sollte man auch konsequent sein und von einem offiziellen Zeitnehmer jeweils die Uhr anhalten lassen wie in vielen anderen Sportarten auch. Zweimal 30 Minuten reine Spielzeit, fertig.

Spieler des Spiels war nicht nur hier im Stehblog Ryan Johansson, der auch beim kicker und bei Magenta Sport in der Elf des Spieltags landete. Glückwunsch!

Beim Heimspiel gegen Ulm war auch erstmals ein Awareness-Team in der Brita-Arena im Einsatz. Wer sich beispielsweise belästigt oder bedroht fühlt, kann sich an die Awareness-Mitarbeiter:innen wenden, die leicht an ihren lilafarbenen Westen zu erkennen sind.

Darüber und über einige weitere Themen haben wir auch in der neuesten Folge unseres NEL-Podcasts gesprochen. Hört doch gerne mal rein.

Und noch eine Podcast-Empfehlung: Rüdiger Rehm hat in einem langen Interview über seinen Werdegang, sein Leben als Spieler, Trainer, Vater usw. erzählt. Hörenswert.


Was, wann, wo: 3. Liga, 2. Spieltag, Samstag, 9. August, 16:30 Uhr, auswärts beim SC Verl

Der Gegner: Wie schon letzte Saison führt die erste Auswärtsfahrt des SVWW nach Verl. Der SC Verl geht mittlerweile in sein sechstes Jahr in der 3. Liga. Nach zwei Saisons ist Trainer Alexander Ende zu Preußen Münster gewechselt und hat wie seine Vorgänger Mitch Kniat (Arminia Bielefeld) und Guerino Capretti (Dynamo Dresden) den Sportclub als Sprungbrett in die 2. Bundesliga genutzt. Neuer Trainer ist seit Saisonbeginn Tobias Strobl, der zuletzt drei Jahre die zweite Mannschaft des FC Augsburg gecoacht hatte. Sportvorstand ist ein alter Bekannter, nämlich Zlatko Janjic, der die erfolgreiche Arbeit von Sebastian Lange (jetzt Paderborn) fortführen will. Am ersten Spieltag holte man in Unterzahl ein 2:2 in Mannheim, beide Treffer erzielte Berkan Taz, der schon in der letzten Saison mit 13 Toren und 15 Vorlagen bester Scorer der Liga war.

Das letzte Spiel: Im Januar unterlag der SVWW zuhause in Sascha Mockenhaupts 300. Pflichtspiel für Wehen mit 0:1.

Der Direktvergleich ist recht dürftig. Nur einmal konnte der SVWW gewinnen, zwei Spiele wurden verloren und schon fünfmal trennte man sich unentschieden.

Personelles: Keine Veränderungen gegenüber letzte Woche, d. h. Hübner, Nink, Stehle und Kalem fehlen weiterhin. Auch wenn die Einwechselspieler gegen Ulm gute Leistungen gezeigt haben, wird Döring vermutlich nichts an der Startelf ändern.

Aufstellungstipp: Stritzel – Mockenhaupt, Gillekens, Janitzek, May – Schleimer, Kiomourtzoglou, Gözüsirin, Johanssson – Kaya, Flotho

Nach dem Spiel wird der SVWW mindestens auf Platz 13 stehen.

Ansonsten: Wie schon in der letzten Wehenschau berichtet, sind an diesem und nächsten Spieltag auch zwei japanische Gast-Schiedsrichter in der 3. Liga im Einsatz. Und tatsächlich leitet einer der beiden, Yusuke Ohashi, die Partie in Verl.

Foto: Ortkemper (Wikipedia)


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