Die Wehenschau (KW 42/2025)
Es ist ja hinlänglich bekannt, dass der SV Wehen Wiesbaden die ewige Tabelle der 3. Liga anführt. Das liegt natürlich vor allem daran, dass man mehr Spielzeiten als alle anderen Vereine in dieser Liga verbracht hat, aktuell spielt man die insgesamt 15. Saison. Der SVWW hat in dieser Zeit nicht nur die meisten Spiele, sondern (fast zwangsläufig) auch die meisten Siege, die meisten Unentschieden und die meisten Punkte gesammelt sowie die meisten Tore geschossen. Bei Niederlagen und Gegentoren hingegen liegt man auf Platz 2, jeweils hinter der SpVgg Unterhaching. Noch weiter hinten rangiert man in den Kategorien Aufstiege (zwei, während Bielefeld, Braunschweig, Regensburg und Osnabrück bereits dreimal aufgestiegen sind, Dresden sogar viermal) und Meisterschaften (null). OK, wäre man öfter aufgestiegen, hätte man auch weniger Saisons in der 3. Liga gespielt und weniger Spiele, Punkte usw.
Das langfristige Ziel bleibt natürlich, aufzusteigen und der 3. Liga für längere Zeit den Rücken zu kehren, aber bis es soweit ist, halten wir uns eben an den kleineren Zielen fest. Der nächste Meilenstein könnte schon am Samstag in Rostock erreicht werden, denn mit einem Sieg würde der SVWW als erster Verein die Marke von 800 Punkten in der 3. Liga erreichen. Gut, früher oder später sollte man das in den nächsten Wochen ohnehin schaffen, aber am Samstag ist nun die erste Gelegenheit.
Sollte der SVWW im Hessenpokal-Achtelfinale am übernächsten Dienstag den KSV Baunatal bezwingen, würden im Viertelfinale die Offenbacher Kickers warten, die sich mühsam gegen die SpVgg Leusel durchgesetzt haben. Dachte man zumindest, als kürzlich nicht nur das Achtelfinale, sondern der komplette Turnierbaum ausgelost wurde. Anscheinend widerspricht dieses Vorgehen aber den Durchführungsbestimmungen, was bedeutet, dass sich der HFV nicht an seine eigenen Regeln gehalten hat und deshalb wahrscheinlich das Viertelfinale nochmal neu auslosen muss. Beschwert hatten sich die Offenbacher Kickers, die offenbar befürchten, wie im Vorjahr gegen den SVWW vorzeitig auszuscheiden. Warum der Einspruch erst jetzt erfolgte (oder zumindest erst jetzt bekannt wurde), ist unklar, schließlich liegt die Auslosung nun schon einige Wochen zurück. Warten wir mal ab, wie es ausgeht – und bevor uns das betrifft, muss der SVWW ja auch erstmal in Baunatal gewinnen.
Was, wann, wo: 3. Liga, 11. Spieltag, Samstag, 18. Oktober, 14:00 Uhr, auswärts bei Hansa Rostock
Der Gegner: Der Vorjahresfünfte möchte natürlich wieder zurück in die 2. Bundesliga, aus der man vorletztes Jahr gemeinsam mit dem SVWW abgestiegen ist. Allerdings tut sich die Mannschaft von Trainer Daniel Brinkmann mit dem Toreschießen schwer: acht Treffer sind die zweitwenigsten der Liga, nur Schlusslicht Schweinfurt hat noch ein Tor weniger erzielt. Cedric Harenbrock ist der einzige Spieler im Kader, der schon zweimal getroffen hat. Erst zweimal konnte Hansa die vollen drei Punkte einfahren und steht mit elf Punkten aktuell auf Platz 15. Florian Carstens und Ahmed Gürleyen sind in der Abwehr gesetzt, wobei Gürleyen zuletzt aufgrund eines Platzverweises zwei Spiele zuschauen musste. Der ehemalige Wehener Jugendspieler Christian Kinsombi kam in dieser Saison bisher nur an den ersten drei Spieltagen als Joker zum Einsatz und fällt seitdem mit einer Schambeinentzündung aus.
Das letzte Spiel gewann der SVWW Ende Januar mit 4:1 im Ostseestadion. Thijmen Goppel traf dabei höchst sehenswert in den Winkel.
Der Direktvergleich sieht Hansa Rostock nach 24 Begegnungen in 2. und 3. Liga knapp vorne (10S/6U/8N).
Personelles: In der Innenverteidigung hat Döring mittlerweile die Qual der Wahl: bleibt es beim Stamm-Duo der bisherigen Saison, Gillekens/Janitzek, oder darf wie beim letzten Spiel Lewald ran oder ist Hübner schon bereit für sein Liga-Comeback? Auf der linken Abwehrseite fehlt May aufgrund seiner fünften gelben Karte, er wird wohl durch Greilinger ersetzt. In Mittelfeld und Angriff gibt es hingegen wenig Anlass viel zu ändern – eventuell darf Flotho statt Agrafiotis mal wieder von Beginn an spielen. Robin Kalem ist nach langer Pause wegen Leistenproblemen zurück im Training, aber noch keine Option für den Spieltagskader, außerdem fällt Stehle weiterhin aus. Dagegen könnten laut Nils Döring Kiomourtzoglou, Nink und Franjic auf den Mannschaftsmeldebogen zurückkehren. Im Fall von Franjic heißt es nun ebenfalls, dass er zuvor verletzt war – warum wurde das dann wochenlang nicht erwähnt?
Aufstellungstipp: Stritzel – Wohlers, Gillekens, Janitzek, Greilinger – Schleimer, Suarez, Gözüsirin, Johansson – Kaya, Agrafiotis
Nach dem Spiel wird der SVWW auf Platz 3 bis 12 stehen.
Ansonsten: Wer nicht vor Ort ist und auch kein Magenta-Sport-Abo hat, kann die Partie live im NDR verfolgen.
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Foto: Thomas Kohler
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Es gab aus meiner Erinnerung heraus schon Meldungen zu Franjics verletzungsbedingtem Ausfall. Ich glaube, es war im Vorbericht zum Spiel gegen Regensburg, wo gemeldet wurde, dass Franjic wegen einem Muskelfaserriss fehlt. Und vor dem 60er-Spiel hieß es, dass er auf den Trainingspplatz zurückgekehrt ist.
Dann muss ich das wohl überlesen oder vergessen haben. In den üblichen Personal-Updates vor den Spielen ist er mir zumindest nicht regelmäßig untergekommen.
Naja, eigentlich sollte Baunatal kein Problem sein! Sas dachte aber auch der OFC gegen den Kreisoberligisten….
Man sollte das Spiel schon ernsthaft a gehen!