Nur geil

Ich bin immer noch völlig von den Socken – der SVWW steht im Pokal-Viertelfinale!

Vieles am gestrigen Abend konnte so erwartet werden: kalte Füße, hässliches Stadion, lustige Sprache, ein defensiver SVWW, ein mäßig attraktives Spiel. Was man jedoch nicht erwarten, allenfalls hoffen konnte, ist der Umstand, dass unser sympathischer Zweitligist den Erstligisten KSC auf dessem eigenen Platz 1:0 besiegt. Die meisten Medienberichte nennen das eine Überraschung bzw. die Überraschung des Achtelfinales, vermeiden aber Begriffe wie „Sensation“ oder gar „Wunder“. Dazu ist dann Karlsruhe wohl doch nicht ein so großer Name, aber ich finde es trotzdem sensationell.

Wie schon in der Runde zuvor gegen Aachen erzielte Ronny König das Tor des Tages. Nach einem hohen Ball vom ins Team zurückgekehrten Kapitän Sandro Schwarz aus dem Mittelfeld und einer Kopfballablage von Neuzugang Marcel Ziemer stand König plötzlich frei vor KSC-Torwart Miller, holte aus und trifft durch Millers Beine hindurch ins Tor. Hatte König nicht vor ein paar Spielen noch genau bei so einer Chance nur den Torwart getroffen? Egal, grenzenloser Jubel in unserem kleinen Gästeblock, der reine Wahnsinn! In meiner Wahrnehmung war das auch die einzige richtige Tormöglichkeit für unsere Rotschwarzen, allerdings hatte Karlsruhe bis dahin auch kaum echte Chancen gehabt. Logischerweise drängten die Karlsruher danach mächtig auf den Ausgleich, aber der Fußballgott meinte es gut mit uns und ließ die meisten Versuche entweder vorbei oder an den Pfosten gehen – den Rest erledigte einmal mehr Alex Walke. Immer häufiger folgte der bange Blick auf die Stadionuhr, doch um 22:17 Uhr pfiff Schiri Knut Kircher ab und wir hatten es tatsächlich geschafft.

Übrigens: nach dem 2:0 in Darmstadt und dem 1:0 gegen Aachen ist der SVWW das einzige Team, das im Pokal noch ohne Gegentor ist.

Schaut man sich die anderen Viertelfinalteilnehmer an, können wir die Auslosung am Sonntag gelassen anschauen, denn einen Knallergegner bekommen wir allemal. Mit Bayern, Hamburg, Leverkusen, Schalke, Bremen und Wolfsburg sind sechs Erstligisten aus der oberen Tabellenhälfte im Lostopf, dazu noch der Zweitligaspitzenreiter, unser Lieblingsrivale Mainz. Ein Heimspiel wäre natürlich großartig, aber warten wir einfach ab, was uns Nationaltorhüterin Nadine Angerer als Glücksfee beschert.

P. S.: Die 900.000+ Euro unerwartete Zusatzeinnahme kommen gerade jetzt natürlich sehr gelegen.

P. P. S.: Im Wildparkstadion gab’s sogar Glühwein, was ich prinzipiell ja sehr begrüßenswert finde – allerdings muss ich von übermäßigem Genuss abraten…