3. Liga, 31. Spieltag: SVWW – Karlsruher SC 2:0

Tore: Schäffler (48.), Schmidt (87.)

Das Spiel in maximal fünf Worten:

Das Spiel in etwas mehr als fünf Worten:
Beide Trainer verzichteten auf Experimente in der Startaufstellung. Rüdiger Rehm kehrte nach der Hessenpokal-Rotation zurück zur Mannschaft des letzten Wochenendes, Alois Schwartz brachte nur Marc Lorenz neu, der letzte Woche gelbgesperrt war. In den ersten zehn Minuten war zunächst der KSC am Drücker und kam zu ersten Torannäherungen, aber danach war die Partie ziemlich ausgeglichen. Viele Torchancen gab es nicht, dafür umso mehr Zweikämpfe. Nach einem Ellenbogenschlag von Gordon gegen Schwadorf hätte der Karlsruher Verteidiger eigentlich vom Platz fliegen müssen, aber der Schiedsrichter zog nicht mal Gelb, vielleicht war ihm die Sicht verdeckt. Kurz vor der Halbzeitpause hatten die Gäste nach einer schönen Kombination die größte Chance, aber der Ball ging am Tor vorbei. Im Gegenzug zog Schäffler aus großer Distanz ab – drüber. In die zweite Halbzeit startete der SVWW mit Titsch-Rivero für Gül und mehr Zug zum Tor. Kuhn war nach einem Eckball noch auf der linken Seite und bekam dort nochmal den Ball, flankte auf Schäffler und der erzielte mit einem artistischen Sprung das 1:0. Sein Fuß war dabei fast schon gefährlich nahe an Pisots Kopf, aber weder der Verteidiger noch – und das ist ja entscheidend – der Schiedsrichter hatten etwas einzuwenden. Wehen hatte jetzt eine ganz starke Phase und Schäffler kam zu zwei weiteren Großchancen, aber Torhüter Uphoff verhinderte das 2:0. Ab etwa Mitte der zweiten Halbzeit verschärfte der KSC seine Offensivbemühungen, aber die Wehener Spieler hielten mit aller Macht dagegen und warfen sich in jeden Schuss, sodass kaum ein gefährlicher Ball tatsächlich auf Kolkes Kasten durchkam. Natürlich ergaben sich gegen Spielende Kontersituationen für den SVWW. Der eingewechselte Schmidt vergab erst eine, als er auf den im Abseits stehenden Schäffler passte statt selbst anzuschließen. Kurz darauf machte er es aber besser und sein abgefälschter Schuss senkte sich in Zeitlupe über den Torwart hinweg ins Netz. Das war die Entscheidung und die letzten Minuten konnte man auf der Tribüne ohne Zittern genießen.

Liebling des Spiels: Diesmal kann und will ich keinen herausheben, da tatsächlich die gesamte Mannschaft ohne Ende geschuftet hat. Auch die eher filigranen Schwadorf und Shipnoski haben hervorragend mitverteidigt und wichtige Bälle erobert oder Schüsse geblockt.

Szene des Spiels: 55. Minute, Schäffler schießt aus recht kurzer Distanz, Uphoff wehrt den Ball mit einer Glanzparade ab. Vor dem anschließenden Eckball klatschen beide grinsend miteinander ab – schön, dass es in einem so wichtigen und teilweise hitzig geführtem Spiel auch solche kleine Szenen gibt.

Vor dem Spiel: Volles Haus und ein „do or die“-Spiel, die Fans schwanken zwischen pessimistisch und übermütig – fast schon Pokal-Atmosphäre.

Nach dem Spiel: Wanderte meine Hose umgehend in die Wäsche, denn ein voller Block und ein Tor kurz nach der Halbzeit, wenn viele Leute gerade mit vollen Bierbechern zurückkommen, können zu spontaner Erhöhung der Luftfeuchtigkeit führen.

Das fiel auf:
+ Großartige Teamleistung, von vorne bis hinten
+ Nach der sehr kampfbetonten ersten Halbzeit spielte der SVWW in der zweiten Halbzeit auch richtig guten Fußball.
– Karlsruhes Sportdirektor Oliver Kreuzer echauffierte sich im Halbzeit-Interview über angeblich respektlose Äußerungen von Rüdiger Rehm gegenüber der KSC-Bank. Angesprochen auf die klare Tätlichkeit seines Spielers verwies er jedoch nur achselzuckend auf ein „hitziges Spiel“. Wenn Rehm es nicht gesagt hat, dann sage ich es hier: Halt die Fresse!

Das schreiben die anderen: WK, kicker, hessenschau (mit Video), Magentasport (Video)

Zuschauer: 7.451, davon etwa 3.000 Gästefans. Mal schauen, wieviele davon auch zum nächsten Heimspiel gegen Fortuna Köln wiederkommen.

Tabelle: Der SVWW hat nun wie der KSC 55 Punkte, aber die bessere Tordifferenz und schiebt sich auf den 2. Platz. Der Abstand zu Halle auf Platz 4 beträgt jetzt fünf Punkte

Serien und Rekorde: Der SVWW ist weiterhin die beste Rückrundenmannschaft und das einzige Team, das den Karlsruher SC in dieser Saison zweimal besiegen konnte.

Ansonsten: Der Hessische Rundfunk überträgt zwar weiterhin kein einziges Wehen-Spiel live, berichtet aber immerhin etwas mehr. In der gestrigen hessenschau wurde im Spielbericht unser Stadionsprecher und NEL-Mitglied Micha „gefeaturet“ (ab Minute 20 im Video) und heute Abend ist Rüdiger Rehm zu Gast in der Sendung heimspiel.

Nächstes Spiel: Am kommenden Samstag (14 Uhr) geht es zum FSV Zwickau.