Die Wehenschau (KW 45/2022, Teil 2)

Am Samstag steht das letzte Pflichtspiel im Jahr 2022 für den SV Wehen Wiesbaden auf dem Programm, bevor es dann in die WM-bedingt zwei Monate lange Winterpause geht. Vermutlich geht es für die Mannschaft von Markus Kauczinski vor dem Start in die restliche Saison wieder in ein Trainingslager, wobei offizielle Infos hierzu noch ausstehen. In der Vergangenheit waren diese Trainingslager neben der Arbeit auf dem Trainingsplatz und gemeinschaftlichen Aktivitäten der Mannschaft auch immer die Gelegenheit für die sportliche Leitung, um mit jedem Spieler über seine Perspektive zu sprechen und gegebenenfalls auch auslaufende Verträge zu verlängern.

Im Fall von Bjarke Jacobsen wollte man nicht bis zum Winter warten, sondern hat schon in dieser Woche den im Sommer auslaufenden Vertrag um zwei weitere Jahre verlängert. Das halte ich für eine sehr gute Nachricht, ist Jacobsen doch als unumstrittener Stammspieler ein Fixpunkt im defensiven Mittelfeld. Auf der anderen Seite ist für ihn ein Aufstieg mit dem SVWW die realistischste Chancen, es in Deutschland noch in eine höhere Liga zu schaffen. Im kommenden Sommer wird er 30, da gilt man eher nicht mehr als Talent – soll heißen: Zweitligisten werden trotz guter Leistungen nicht unbedingt Schlange stehen. Soll uns natürlich recht sein.

Jetzt hoffen wir natürlich, dass noch ein paar weitere Spieler diesem Beispiel folgen. Wie jedes Jahr enden im Sommer eine Menge Verträge und einige Spieler könnten durchaus das Interesse anderer Vereine, auch höherklassiger, auf sich gezogen haben. Gürleyen, Carstens, Goppel und vor allem Hollerbach wären so die ersten, bei denen ich mir eine baldige Vertragsverlängerung wünsche. Mal schauen, ob die eine oder andere schöne Überraschung bis Weihnachten verkündet wird.


Schön wäre es natürlich auch, die Winterpause auf einem Aufstiegsplatz zu verbringen. Klar, die reine Platzierung ist momentan noch nicht so entscheidend, solange man punktemäßig im Soll ist, aber der Blick auf die Tabelle macht doch ein bisschen mehr Spaß, wenn der eigene Verein weit oben auftaucht. Eine gute Ausgangsposition für den Rest der Saison hat sich der SVWW auf jeden Fall schon mal erarbeitet – aber mit drei Punkten mehr wäre sie noch besser…


Was, wann, wo: 3. Liga, 17. Spieltag, 12. November, 14:00 Uhr, auswärts beim SC Verl (in Paderborn)

Der Gegner: Nach dem sehr guten Debütjahr mit Platz 7 musste Verl in der letzten Saison bis zum letzten Spieltag zittern, bevor der Klassenerhalt feststand. In dieser Spielzeit wechseln sich Siege und Niederlagen ab, Unentschieden gab es erst dreimal, womit man aktuell mit 21 Punkten auf Platz 11 steht. Vor allem zuhause holen die Westfalen ihre Punkte (erst eine Heimniederlage), wobei „zuhause“ relativ ist, denn aufgrund von Umbaumaßnahmen an der heimischen Sportclub-Arena muss man momentan im Stadion im 30 Kilometer entfernten Paderborn antreten. Dorthin war der SC Verl auch in den letzten zwei Jahren schon mehrmals ausgewichen war.

Die letzten Begegnungen: In der Hinrunde gab es zuhause ein 0:0, auswärts verlor der SVWW mit 0:3.

Der Direktvergleich spricht für den SC Verl. Vor den beiden genannten Spielen gab es in der Saison 2020/21 zwei Unentschieden, d. h. der SVWW ist noch sieglos gegen Verl. In drei der vier Spiele gelang nicht mal ein Tor.

Personelles: Ezeh hat seine Gelbsperre abgesessen und wird sicherlich auch wieder spielen, dafür hat Mrowca nach seiner fünften gelben Karte schon etwas früher frei. Neben den bekannten Ausfällen gab es zuletzt keine neuen Verletzten.

Aufstellungstipp: Lyska – Mockenhaupt, Gürleyen, Reinthaler – Fechner, Jacobsen, Heußer, Ezeh – Wurtz – Hollerbach, Prtajin

Nach dem Spiel wird der SVWW auf Platz 2 bis 6 stehen – und dort bis Mitte Januar bleiben.

Beitragsbild: Stephan Simann