Die Wehenschau (KW 21/2023)

Der letzte Spieltag steht an und der SV Wehen Wiesbaden hat es dank gnädiger Mithilfe von Duisburg (2:2 gegen Saarbrücken) und Meppen (4:1 gegen Dresden) selbst in der Hand, mit einem Sieg gegen Halle mindestens den Relegationsplatz zu erreichen. Sollte Osnabrück zeitgleich nicht gewinnen oder der SVWW höher gewinnen als Osnabrück, ist sogar der direkte Aufstieg möglich. Umgekehrt könnte man ohne Sieg von Saarbrücken und/oder Dresden überholt werden, sodass man am Ende nur 5. (mit Trostpreis DFB-Pokal-Teilnahme) oder sogar nur 6. wäre. Es gibt natürlich noch diverse Konstellationen inklusive direkter Vergleich (den Osnabrück gegen den SVWW gewinnen würde) oder der Variante, dass man selbst im Falle einer Niederlage noch auf den direkten Aufstiegsplatz springen könnte, wenn nur die anderen ebenfalls hoch genug verlieren.

Diese Extremfälle lassen wir mal außen vor, denn am einfachsten wäre es, selbst zu gewinnen und zwar möglichst hoch. Dummerweise steht da immer noch ein Gegner auf dem Platz und auch wenn der Hallesche FC seit dem letzten Spieltag den Klassenerhalt sicher hat, bedeutet das natürlich nicht, dass sie den SVWW beliebig spielen und treffen lassen. Es wird sicherlich ein äußerst nervenaufreibender Samstagnachmittag – und weil wir jetzt schon so aufgeregt sind, haben wir noch eine kleine NEL-Sonderfolge aufgenommen. Hört gerne mal rein, falls noch nicht geschehen.

Durch Halles Sieg und Oldenburgs Niederlage stehen mittlerweile alle Absteiger aus der 3. Liga fest: neben Bayreuth und Zwickau müssen auch Oldenburg und Meppen in die Regionalliga. Zumindest, falls nicht noch irgendein anderer Verein Probleme bei der Lizenzerteilung bekommt, aber aktuell gibt’s da wohl keine heißen Kandidaten in der 3. Liga. (Um Erstligaabsteiger Hertha BSC ranken sich diverse Schreckensszenarien, aber davon würde Meppen wohl nicht profitieren können.)

Am anderen Ende der Tabelle steht Elversberg als Aufsteiger fest, aber noch nicht als Meister, denn der SC Freiburg II könnte am letzten Spieltag noch vorbeiziehen und dem FC Bayern II folgen, die 2019/20 als bisher einzige Zweitmannschaft die Drittligameisterschaft gewinnen konnten.

Aus der Regionalliga aufsteigen werden der VfB Lübeck (aktuell Tabellenzweiter der RL Nord, aber der HSV II hat keine Drittligalizenz beantragt), Preußen Münster sowie der SSV Ulm. Die Spiele um den vierten Aufstiegsplatz bestreiten Energie Cottbus und wahrscheinlich die SpVgg Unterhaching – letztere zieren sich noch etwas.

Aus der 2. Bundesliga steigen der SV Sandhausen sowie Jahn Regensburg ab. Der Relegationsplatz geht an Arminia Bielefeld, den 1. FC Nürnberg oder Eintracht Braunschweig. Im Idealfall muss uns das alles aus SVWW-Sicht nicht interessieren, aber dazu muss es Samstag erstmal gutgehen…


Was, wann, wo: 3. Liga, 38. Spieltag, Samstag, 27. Mai, 13:30 Uhr, zuhause gegen den Halleschen FC

Der Gegner: Der HFC befand sich die ganze Saison über im Abstiegskampf, hat aber wie erwähnt seit letztem Wochenende den Klassenerhalt sicher – hier hat sich der Trainerwechsel bezahlt gemacht, denn seit Sreto Ristic im Februar übernommen hat, hat man mit sechs Siegen und sechs Unentschieden bei nur drei Niederlagen eine gute Bilanz vorzuweisen (ein Punkt mehr als der SVWW im selben Zeitraum). Bester Torschütze ist Tom Zimmerschied mit zehn Treffern. Ex-SVWWler Sören Reddemann kommt auf 25 Einsätze, saß zuletzt aber meist auf der Bank.

Das Spiel in der Hinrunde gewann der SVWW mit 3:2 in Halle, nachdem es nach einer 3:0-Führung nochmal ziemlich knapp wurde.

Der Direktvergleich spricht für den SVWW, denn von den bisher 19 Partien konnte man mehr als die Hälfte gewinnen (10S/4U/5N). In der Brita-Arena ist die Bilanz noch eindeutiger (6S/2U/1N).

Personelles: Reinthaler wurde nach seinem Platzverweis für zwei Spiele gesperrt – das zweite Spiel wäre das Relegationshinspiel oder das erste Spiel der neuen Saison. Carstens fehlt aufgrund seiner fünften gelben Karte, sodass es in der Abwehrreihe nicht mehr viele Alternativen gibt. Auch Trainer Markus Kauczinski fehlt aufgrund seiner vierten gelben Karte (bzw. darf den Innenraum nicht betreten), ein Einspruch wurde vom DFB abgelehnt. Ezeh hat nach Schulterverletzung wieder trainiert, aber ob er spielen kann, werden wir erst mit Bekanntgabe der Aufstellung erfahren. Gino Fechner hat unterdessen einen Vertrag über zwei weitere Jahre unterschrieben.

Aufstellungstipp: Stritzel – Fechner, Gürleyen, Rieble – Mockenhaupt, Jacobsen, Heußer, Ezeh – Wurtz – Hollerbach, Prtajin

Vor dem Spiel treffen sich die SVWW-Fans ab 10 Uhr auf dem Luisenplatz, um dann ab etwa 11:15 Uhr gemeinsam zum Stadion zu marschieren. (Wer direkt zum Stadion geht, sollte an die frühere Anstoßzeit am letzten Spieltag denken.) Wie schon zum Spiel in Elversberg ruft die aktive Fanszene das Motto „Alle in rot“ aus, also zieht Euch rote Trikots oder T-Shirts an und dann: alles geben für den Aufstieg!

Übrigens habe ich zwei Stehplatztickets zu verschenken. Meldet Euch einfach, first come, first served.

Nach dem Spiel wird der SVWW auf Platz 2 bis 6 stehen – und die Saison ist vorbei oder es geht noch in die Relegation.