Die Wehenschau (KW 19/2024)
Die sportliche Lage des SV Wehen Wiesbaden ist ernst, aber nicht aussichtslos. Trotz der sehr, sehr mageren Rückrunde kann man immer noch aus eigener Kraft den Klassenerhalt schaffen. Den ganzen Stress zum Saisonende hätte man sich zwar sparen können, wenn man nur ein oder zwei Spiele mehr gewonnen hätte – und Chancen dazu waren ja da, wenn wir an Osnabrück oder Kaiserslautern zurückdenken -, aber zurückblicken hilft an dieser Stelle nicht. Oder beschränken wir uns auf die beiden letzten Spiele: nehmen wir die insgesamt ziemlich stabile Leistung gegen Kiel und kombinieren sie mit der frühen Führung gegen Fürth und bringen das am Sonntag in Braunschweig auf den Platz, könnte es was werden mit dem ersten Sieg seit zwei Monaten. Schon mit einem nahezu läppischen 1:0-Erfolg würde der SVWW Eintracht Braunschweig überholen und die Abstiegsplätze wieder verlassen. Bei einem Unentschieden hätte man noch am letzten Spieltag die Möglichkeit auf den direkten Klassenerhalt, aber da müsste dann schon einiges zu unseren Gunsten laufen. Im Falle einer Niederlage bleibt nur noch die Hoffnung auf die Relegation. Immerhin, so viel steht fest, wird es an diesem 33. Spieltag noch keine endgültige Entscheidung für den SVWW geben. Weitere Rechenspiele und Was-wäre-wenn-Szenarien heben wir uns für nächste Woche auf.
Klarheit gibt es seit Dienstag für Schalke und Osnabrück. Während die Königsblauen mit nun 40 Punkten auch rechnerisch die Zweitligazugehörigkeit für die nächste Saison gesichert haben, geht es für die Lilaweißen nach einem Jahr wieder zurück in die 3. Liga. Hoffen wir mal, dass Schalke sich jetzt nicht hängenlässt, sondern am Samstag auch gegen Rostock gewinnt. Was sich am kommenden Wochenende schon entscheiden kann, hat beispielsweise der kicker zusammengefasst.
Ivan Prtajin hat den kroatischen Sportske Novosti (Sportnachrichten) ein Interview gegeben. Mittels Google Translate lässt sich das auch einigermaßen verstehen, wenn man kein Kroatisch kann.
Jeremias Lorch, mit dem SVWW auf- und wieder abgestiegen, wechselt zur kommenden Saison von Viktoria Köln zum SV Sandhausen.
Was, wann, wo: 2. Bundesliga, 33. Spieltag, Sonntag, 12. Mai, 13:30 Uhr, auswärts bei Eintracht Braunschweig
Der Gegner: Nachdem die Eintracht unter Trainer Jens Härtel desaströs in die Saison gestartet war und nach zwölf Spieltagen mit gerade mal fünf Punkten am Tabellenende stand, begann unter Daniel Scherning der lange Weg zurück von den Abstiegsplätzen. In der „Scherning-Tabelle“ der letzten 20 Spiele steht Braunschweig mit 30 Punkten auf dem sechsten Platz. Am letzten Spieltag schien man gegen Fürth das Wehener Spektakel der Vorwoche nachzuspielen: 2:0, 2:3, 3:3 – aber dabei blieb es dann und man holte immerhin einen Punkt. Erfolgreichster Angreifer ist der Franzose Rayan Philippe mit acht Toren und vier Vorlagen.
Das Spiel in der Hinrunde endete trotz einer Wehener 1:0-Halbzeitführung mit 1:3.
Der Direktvergleich ist nach bisher neun Spielen ziemlich ausgeglichen, der SVWW gewann drei Spiele, Braunschweig vier und zweimal trennte man sich unentschieden. Die letzten drei Partien in Braunschweig gewann der SVWW, beim letzen Mal übrigens erstmals unter Interims-Trainer Nils Döring.
Personelles: Günther fällt weiterhin aus, Rieble hatte einen Rückschlag im Aufbautraining und ist für den Rest der Saison raus und Carstens fehlt nach einer Zahn-OP.
Aufstellungstipp: Stritzel – Angha, Mathisen, Vukotic – Mockenhaupt, Jacobsen, Heußer, Goppel – Lee – Prtajin, Agrafiotis
Nach dem Spiel wird der SVWW auf Platz 15, 16 oder 17 stehen.
—
Beitragsbild: Kassandro/Wikipedia