Die Wehenschau (KW 19/2019)

Das (möglicherweise) letzte Heimspiel der Saison steht an. Den SV Wehen Wiesbaden auf Platz 3 trennen jeweils vier Punkte nach oben zum KSC wie nach unten zum Halleschen FC, wobei die deutlich bessere Tordifferenz gegenüber Halle quasi noch ein halber Extra-Punkt ist. Es ist also je nach Ergebnis durchaus möglich, dass schon am Samstag gegen 15:20 Uhr alle Endplatzierungen im Aufstiegsrennen feststehen. Wenn der SVWW nicht mehr Punkte als der KSC holt, steht Karlsruhe als Tabellenzweiter und Aufsteiger fest. Wenn Halle nicht mehr Punkte holt als der SVWW, ist Wehen mindestens der Relegationsplatz sicher. Sollte es anders kommen, könnte es für den SVWW nächste Woche noch ziemlich nervenaufreibend werden, aber damit beschäftigen wir uns gegebenenfalls nach dem Spiel.

Man kann sich aber schon mal ein paar Termine in den Kalender eintragen (oder einfach diesen abonnieren, dann bekommt man alle Updates frei Haus). Sollte der SVWW in der Relegation spielen, findet das Hinspiel am Freitag, 24. Mai in der Brita-Arena und das Rückspiel auswärts am Dienstag, 28. Mai statt, Anstoß jeweils um 18:15 Uhr – wer selbst nicht hin kann, das ZDF überträgt beide Spiele.
In diesem Fall würde das Hessenpokal-Finale in Baunatal erst am Dienstag, 25. Juni ausgetragen werden. Sollte Wehen noch 2. oder 4. werden, wird das Finale am Samstag, 25. Mai um 14:15 Uhr angepfiffen.


Was, wann, wo: 3. Liga, 37. Spieltag, Samstag, 11. Mai, 13:30 Uhr (!), in der Brita-Arena gegen den VfL Osnabrück

Hinrundenergebnis: Eine etwas unglückliche 1:2-Auswärtsniederlage.

Der Gegner: Der VfL Osnabrück reist als verdienter Meister der diesjährigen Drittliga-Saison an (und ist damit der erste Verein, der zum zweiten Mal Drittligameister wurde). Nachdem der VfL die letzte Saison komplett im Abstiegskampf verbracht hat, war er diesmal von Anfang an ganz oben mit dabei und war seit dem 9. Spieltag Tabellenführer – mit einer Ausnahme ausgerechnet am 19. Spieltag, sodass Karlsruhe Herbstmeister wurde. Osnabrück hat vor allem mit großer Konstanz beeindruckt und stellt mit nur 26 Gegentreffern die mit Abstand beste Defensive. David Blacha, der bei Rüdiger Rehm nicht zum Zuge kam, hat mit seinem Wechsel also alles richtig gemacht und stand in allen Spielen auf dem Platz (außer einmal, als er wegen der fünften gelben Karte gesperrt war). Mit Alexander Riemann steht ein zweiter Ex-Wehener im Kader, der aber keine Rolle spielte und nur zu drei Kurzeinsätzen kam.

Formkurve: Nach der feststehenden Meisterschaft verlor Osnabrück letzte Woche mit 1:2 gegen Hansa Rostock, nachdem man zuvor sieben Spiele am Stück gewonnen hatte. Insgesamt haben die Niedersachsen nur vier Spiele verloren, zwischen September und Februar blieben sie 15 Spiele hintereinander ungeschlagen.

Direktvergleich beim kicker. Das Duell Wehen gegen Osnabrück ist ein wahrer Dauerbrenner. Seit dem gleichzeitigen Aufstieg in die 2. Bundesliga 2007 haben beide Vereine nur eine Saison nicht in derselben Liga gespielt. Die Bilanz ist dabei leicht zugunsten des SVWW, was auch an der vergangenen Saison liegt, als man 4:0 und 5:1 gegen den VfL gewann.

Personelles: Schwadorf und Dams sind weiterhin verletzt, dazu ist Gül gelbgesperrt, dafür kehren Mrowca und Schäffler nach Sperre zurück. Wie jede Woche stellt sich die Frage, wer neben Mockenhaupt in der Innenverteidigung spielt: Modica, der es gegen Lotte ordentlich gemacht hat, aber auch nicht extrem gefordert wurde, oder Mrowca, der gegen Kaiserslautern auch auf der für ihn eher ungewohnten Position überzeugen konnte? (Lorch und Reddemann sind aktuell eher nicht erste Wahl.) Falls Modica spielt, würde Mrowca sicher im Mittelfeld auflaufen, aber wen nimmt Rehm dann dafür raus (vorausgesetzt, dass er wieder zum 4-4-2 zurückkehrt, da ja Schäffler und Kyereh wieder zur Verfügung stehen)? Schönfeld, der gegen Kaiserslautern stark aufspielte, oder Titsch Rivero, den Matchwinner vom Lotte-Spiel?

Aufstellungstipp: Kolke – Kuhn, Mockenhaupt, Modica, Mintzel – Shipnoski, Mrowca, Schönfeld, Dittgen – Schäffler, Kyereh
(Titsch Rivero kommt etwa in der 65. Minute für Schönfeld)

Nach dem Spiel wird der SVWW immer noch auf Platz 3 stehen – die Frage ist nur, ob und wie sich der Abstand nach oben oder unten verändert.


Außerdem: All das und noch einiges mehr besprechen wir auch in unserer aktuellen Podcast-Folge. Wer noch nicht reingehört hat, hier entlang.